Quantcast
Channel: Lyrikzeitung & Poetry News » Kongo (Kinshasa)
Viewing all articles
Browse latest Browse all 10

84. Kongolesische Perspektive

$
0
0

Muepu Muamba, der exilkongolesische Schriftsteller und Aktivist, brachte die erste deutschsprachige Anthologie von Autoren des Kongo heraus. Er glaubt an die Zukunft seines Landes, an dessen Kraft zum Träumen

(…)

In den sechziger Jahren habe sein Land zu den bestalphabetisierten Afrikas gehört. Dutzende Zeitschriften erschienen in den nationalen Sprachen und bildende Künstler lebten von staatlichen Aufträgen. Das Fortleben dieser kulturellen Saat wollte Muamba mit seinem bisher ehrgeizigsten Projekt belegen, der ersten deutschsprachigen Anthologie kongolesischer Literatur, „Moyo: Der Morgen bricht an – Stimmen aus dem Kongo“ (Brandes & Apsel, 2013). Muamba hat dafür viele bisher nur im Kongo publizierte Autoren angeworben, Romanfragmente, Satiren und politische Essays übersetzt und mit Verlegern gestritten. Er selbst lässt in seinen Gedichten eine reiche afrikanische Bilderwelt auf ein sehr nüchternes politisches Bewusstsein treffen. „Wir sind dieses Afrika / über das die verschlagenen Exzellenzen / fröhlich hinweg trampeln / … die Trommeln schweigen vor Entsetzen, an äquatorialer Verstummung erkrankt“. Bereits drei Jahrzehnte lang kämpft der 66-jährige – aus dem Exil in Paris und Frankfurt – für die demokratische Bewegung im Kongo. „Wir Dichter mögen politisch ohnmächtig erscheinen. Aber wir haben die Mittel, einen Gegen-Code aufzustellen“. Jedes Wort ist sorgfältig gesetzt: „Nicht die Politiker definieren uns. Nein, die Poesie erfindet die Welt.“ / Jonathan Fischer, Süddeutsche Zeitung 17.9.



Viewing all articles
Browse latest Browse all 10

Latest Images





Latest Images